Der Schriftsteller Erich Kästner ist im Jahr 1899 in Dresden geboren. Er hatte ein sehr inniges Verhältnis zu seiner Mutter, was man in vielen seiner Romane erkennen kann. Eigentlich wollte er Volksschullehrer werden, brach aber seine Ausbildung ab, als er 1917 vom Militär einberufen wurde. Diese Ausbildung empfand er jedoch als sehr hart und schwer, was eine Abneigung gegenüber dem Militär in ihm erzeugte. Sein Ausbilder war auch für die Entstehung seiner Herzschwäche verantwortlich, was er in einem Gedicht verarbeitete. Nach dem Abitur studierte Kästner neben Geschichte auch Theaterwissenschaft und Germanistik. Er verdiente sich durch das Verfassen von Kolumnen etwas hinzu und arbeitet später auch bei der Zeitung. 1927 zog er nach Berlin, wo er seine produktivste Phase mit vielen empfohlenen Klassikern hatte, geeignet für Einsteiger und den vielen, die dem Werk von Erich Kästner bereits in der Schulzeit begegnet sind.
Emil und die Detektive
Dieser Roman ist wohl der berühmteste des Schriftstellers Erich Kästner. Emil ist richtig stolz, den er darf ganz alleine zu seiner Oma und seiner Cousine nach Berlin fahren. Großmutter und Pony Hütchen wollen ihm vom Bahnhof abholen und stehen am vereinbarten Treffpunkt. Doch Emil taucht nicht auf, weil er inzwischen ganz andere Probleme am Hals hat. Im Zug wurde ihm sein komplettes Geld geklaut, und jetzt verfolgt er den Dieb durch ganz Berlin. Zum Glück muss er die Hetzjagd nicht ganz alleine durchstehen. Gustav mit der Hupe und seine Jungs eilen im flink zu Hilfe.
Das fliegende Klassenzimmer
Auch „Das fliegende Klassenzimmer“ gehört zu den Klassikern der deutschen Literatur. Schauplatz ist das Internat Kirchberg, dessen Schüler schon seit einigen Jahren mit den Realschülern nebenan im Clinch sind. Streiche von beiden Seiten aus sind an der Tagesordnung, um die jeweils andere Partei in den Wahnsinn zu treiben. Die Gymnasiasten verstehen allerdings keinen Spaß mehr, als die anderen Schüler ihre Diktathefte mopsen und ganz nebenbei auch noch einen Schüler von ihnen gefangen halten. Das ist eine klare Kampfansage, so dass es nun ein entscheidendes Kräftemessen geben soll.
Pünktchen und Anton
Diese bezaubernde Geschichte erzählt von einer ganz außergewöhnlichen Freundschaft, nämlich zwischen Pünktchen und Anton. Die beiden leben in Berlin in ganz unterschiedlichen Verhältnissen. Anton stammt aus einer armen Familie, die sich fast nicht genügend zum essen haben. Pünktchens Eltern sind zwar reich, aber sie verkauft in der Berliner Stadtmitte dennoch Streichhölzer. Dazu muss sie sich immer abends heimlich aus dem Haus schleichen. Obwohl sie aus so unterschiedlichen Schichten stammen, entwickelt sich eine ganz tiefe Freundschaft. Als das Elternhaus von Pünktchen ausgeraubt werden soll, kann Anton Mut und Stärke beweisen.
Der kleine Grenzverkehr
Wir schreiben das Jahr 1937 in der österreichischen Metropole Salzburg. Eine Einladung zu den Festspielen in Salzburg erreicht den jungen Schriftsteller George in Berlin. Leider erhält er von der zuständigen Behörde jedoch kein Geld, so dass er sich in Salzburg keine Unterkunft leisten kann. Schließlich nächtigt er in Bad Reichenhall und will dann von dort aus nach Salzburg gelangen. Doch der kleine Grenzverkehr verläuft nicht ganz ohne Schwierigkeiten. Schließlich kommt ihm eine junge Unbekannte zu Hilfe, zu der er sich alsbald hingezogen fühlt.
Fabian: Die Geschichte eines Moralisten
Dieser Roman spielt in den Zwanziger Jahren mitten in Berlin. Hier lebt auch der Germanist und Werbetexter Dr. Jakob Fabian. Dieser trinkt gerne mal mit anderen Journalisten einen über den Durst und ist auch erotischen Abenteuern gegenüber nicht abgeneigt. Fabian hat seine ganz persönlichen Ideale, denen er auch unbedingt treu bleiben möchte. Allerdings gibt es in der Weimarer Republik seit kurzem die Demokratie, die jedoch auf sehr wackligen Beinen steht. Der Schreiberling sucht häufiger ein Atelier auf, welches von einer Bildhauerin betrieben wird. Hier treiben sich auch Huren und Todeskandidaten rum. Schließlich verliebt er sich in die junge Juristin Cornelia. In diesen wilden Zeiten ist es aber sehr schwierig mit der Liebe.
Drei Männer im Schnee – Inferno im Hotel
Bei diesem Buch handelt es sich eigentlich um einen Doppelband. Neben dem klassischen Roman über die drei Männer im Schnee, wurde hier auch die Erzählung vom Inferno im Hotel wiederentdeckt. Diese Story wurde im Jahr 1927 lediglich in einer Zeitung abgedruckt. Später nutzte Erich Kästner sie dann als Vorlage für den Roman „Drei Männer im Schnee“. Die Expertin Sylvia List klärt die Leser noch darüber auf, wie aus solch einem simplen Beitrag eine lustige Verwechslungskomödie entstehen konnte. Seit mehr als 80 Jahren wird der Roman gerne von Jung und Alt gelesen. Mittlerweile gibt es auch schon mehrere Verfilmungen davon.
Der Gang vor die Hunde
Der Bestseller Fabian von Erich Kästner ist eigentlich nur eine veränderte und gekürzte Fassung des Originals. „Der Gang vor die Hunde“ ist eben dieses Original aus dem Jahr 1931. Es geht um den Germanisten Jakob Fabian, der keine Arbeit hat und sich im wilden Berlin der Zwanziger Jahre herumtreibt. Der damals noch sehr junge und aufstrebende Kästner nahm in seinem Roman kein Blatt vor den Mund, so dass sein Verlag ihn beim Lektorat entschärfen musste. Schließlich wurde dem Werk auch noch ein anderer Titel verpasst. Die nun weniger obszöne und dekadente Geschichte war einigen Kritikern noch immer zuviel des Guten. Jetzt können Kästner-Fans in den Genuss dieses einmaligen Leseerlebnis kommen.
Till Eulenspiegel
Till Eulenspiegel und seine verrückten Streiche kennt wohl jedes Kind. Die Erwachsenen bekamen die unvergesslichen Geschichten damals in der Kindheit vorgelesen. Till Eulenspiegel schlüpfte liebend gerne in die verschiedensten Rollen. So war er mal Arzt oder mal Bäcker und zog als diese durchs Land. Es war stets seine Absicht, die Menschen an der Nase herumzuführen. Das brachte die se aber längst nicht nur zum Lachen. Beim genaueren Hinsehen konnten sie feststellen, dass es doch immer auch um ein Stückchen Wahrheit ging.
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