Die 1948 in der Westukraine geborene Autorin Swetlana Alexijewitsch, nahm nach ihrem Studium eine Stelle als Reporterin in Minsk an. Die Interviews inspirierten sie schließlich zu einem ganz eigenen Schreibstil, der auch als „Roman in Stimmen“ bekannt wurde und etwas von einer Dokumentation hatte. In Weißrussland und der Sowjetunion waren ihre Werke lange Zeit verboten, sie wurde auch vom Staat überwacht. Schließlich wanderte sie im Jahr 2000 nach Paris aus und lebte später in Berlin. Ihre Romane wurden in über 30 Sprachen veröffentlicht. Neben Romanen schrieb sie auch Reportagen, Kurzgeschichten und Essays. Im Jahr 1998 erhielt sie den Leipziger Buchpreis, 2013 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und 2015 den Nobelpreis für Literatur. Zu ihren populärsten Werken zählen „Der Krieg hat kein weibliches Gesicht“ und „Zinkjungen“.
Der polnische Dichter Adam Mickiewicz wird auch gerne als Goethe Polens bezeichnet. Er hat viel für ein freies Europa gekämpft und ist so etwas wie ein polnischer Nationalheld. In vielen Städten des Landes steht heute sein Denkmal. Geboren wurde der Autor 1798 im heutigen Weißrussland. Nach einem Studium der Literatur bereiste er fast zwei Jahre lang den Westen Europas, wobei es auch zu einem Treffen mit Goethe kam. Der polnische Romantiker schrieb vorwiegend Romanzen und Balladen. Das Versepos „Pan Tadeusz“ ist so etwas wie das Nationalepos Polens und gilt dort als Pflichtlektüre an den Schulen. Der Dichter empfand sich als Seelenverwandter Schiller, da dieser ebenfalls Freiheit propagierte. Ein vereintes Europa ohne Grenzen war immer die erklärte Vision von Mickiewicz.
Die 1984 in Weißrussland geborene Autorin Alexandra Friedmann kam fünf Jahre später mit ihren Eltern nach Deutschland. Nachdem sie ihr Abitur in der Tasche hatte, studierte sie an der Pariser Sorbonne Literatur und Journalismus. Später absolvierte sie ein journalistisches Praktikum bei der TAZ und war auch als Übersetzerin und Journalistin tätig. Die in Berlin ansässige Schriftstellerin brachte im Jahr 2014 ihren ersten Roman „Besserland“ auf den Markt. Darin schildert sie die Ängste und Nöte russischer Auswanderer, um ein größeres Verständnis für diese Leute zu erreichen. Das Thema beleuchtet sie dazu aus verschiedenen Perspektiven. Im Jahr 2019 folgte dann mit „Sterben für Anfänger“ ihr zweites erfolgreiches Werk. Ihr aktueller Roman aus dem Jahr 2020 trägt den Titel „Eine Geschichte von Sturm und Stille“.
Der Schriftsteller, Publizist und Dichter Maxim Bahdanowitsch wurde 1891 in Minsk geboren und verstarb 1917 in Jalta. Zusammen mit einigen anderen gehört er zu den wichtigsten Persönlichkeiten der weißrussischen Wiedergeburt am Anfang des 20. Jahrhunderts. Nachdem er im Alter von fünf Jahren mit seiner Familie nach Russland übersiedelte, baute sein Vater eine Freundschaft mit Maxim Gorki auf, die den Autor auch maßgeblich prägte. Er war fasziniert von der weißrussischen Sprache und verfasste entsprechende Gedichte und Publikationen in Zeitungen und Zeitschriften. Zu Lebzeiten des Dichters erschien lediglich der Gedichtband „Der Kranz“ im Jahr 1914. Neben seinen Dichtungen ist Bahdanowitsch auch für einige Märchen, Erzählungen und Nachdichtungen berühmt. Die moderne weißrussische Literatursprache hat der Autor mit seinen Büchern stark beeinflusst.
Ebenfalls zu den Hauptfiguren der weißrussischen Wiedergeburt am Anfang des 20. Jahrhunderts gehörte Janka Kupala, der 1882 als Iwan Daminikawitsch geboren wurden. Der Weißrusse war populärer Dichter, Publizist und Übersetzer, nach dem viele Parks, Straßen, Museen und Universitäten im ganzen Land benannt wurden. Er stammte aus dem verarmten Kleinadel und wurde überwiegend zuhause unterrichtet. Sein erstes Gedicht in weißrussischer Sprache erschien im Jahr 1905. In seinen Werken befasste er sich überwiegend mit Erzählungen und Erfahrungen der armen Bauern. Nach dem Studium russischer Literatur in Sankt Petersburg arbeitete er in Wilna bei einer Zeitschrift. Zu seinen wichtigsten Werken zählen der Gedichtband „Der Weg des Lebens“ und das Drama „Das zerstörte Nest“.
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